Der Streit zwischen dem FBI und Apple um den iPhone Unlock des Smartphones eines Terroristen hat Datenschutz in das Bewusstsein der amerikanischen Öffentlichkeit geholt.
FBI fordert Apple zum Unlock von Syed Farooks iPhone
In den vergangenen Tagen kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Apple und US-Behörden. Diese versuchten auf das iPhone von Syed Farook, dem Attentäter von San Bernadino zuzugreifen. Am 2. Dezember tötete dieser gemeinsam mit seiner Frau Tashfeen Malik 14 Menschen und verletzte 21 weitere. Anschließend wurden die beiden Attentäter in einem Gefecht mit der Polizei erschossen. Das FBI will über Daten aus dem gesperrten iPhone von Syed Farook herausfinden, inwiefern die mutmaßlichen Islamisten mit dem IS in Verbindung stehen.
Die Sperre einer Datenlöschung nach 10-maliger falscher Dateneingabe soll mit Hilfe von Apple umgangen werden. Apple hat den Hinweis gegeben, Daten auf der iCloud aufzuspielen. Während das Handy jedoch bei den Behörden war, soll das Passwort gewechselt worden sein. Jetzt soll Apple eine Hintertür möglich machen. Es ist nicht klar, ob diese technische Möglichkeit aktuell überhaupt besteht. Apple fürchtet, eine Entschlüsselungstechnik könne in die falschen Hände gelangen und so die Datensicherheit gefährden.
Das iPhone der Attentäter von San Bernardino ist kein Einzelfall: in 15 Fällen soll das FBI Apple bisher gedrängt haben, in Kriminalfälle verwickelte Handys zu knacken. Das kam erst jetzt an die Öffentlichkeit. Bisher hat sich der Elektronik-Konzern aus Cupertino geweigert. Am Freitag läuft die vom FBI gesetzte Frist aus. „Die Regierung fordert Apple auf, seine eigenen Kunden zu hacken“, entgegnet Firmenchef Tim Cook.
Verweigert Apple den iPhone Unlock aus Marketingzwecken?
Dem Konzern wird jetzt vorgeworfen, diese Politik nur aus Marketingzwecken zu betreiben. Apples Verkäufe stagnieren, deshalb soll ein besonders sicheres iPhone präsentiert werden. 68% der Einkünfte werden nämlich durch den Verkauf von Mobiltelefonen erzielt.
Windows-Gründer Bill Gates legt Apple jetzt nah, eine Datenfreigabe zu ermöglichen. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ruft sogar zu einem Boykott von Apple auf. Kurioserweise stammen einige seiner Tweets von einem iPhone. Er versuchte sich mit der Nutzung mehrerer Geräte zu erklären und gab an, in Zukunft nur Samsung einzusetzen. Vor den Apple-Stores protestieren Nutzer und fordern Apple auf, keine Daten preiszugeben.
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